Requiescat in pace ✙ Ruhe in Frieden
Christian Lippuner, 20. Juli 1947 – 18. Juli 2023
Gesellschaftliches Ungemach sei Bestandteil seines Erwägens und Ausdrucks, hat Christian Lippuner an dieser Stelle verlautbart. Nun ist der anerkannte Ostschweizer Künstler, der stets und vertretbar um grössere künstlerische Reichweiten und Einflussnahme gekämpft hat, seinem eigenen jahrzehntelangen körperlichen Ungemach erlegen.
Mit unbändigem Willen und Glauben an das Leben haben seine Frau und er es fertiggebracht, ihm die Biografie einer beeindruckenden Künstlernatur zu schenken. So konnte er weitgehend unbeirrt in seine Welten abtauchen, um, wie er sagte, die Interaktionen zwischen Mensch, Raum und Zeit sichtbar zu machen.
Dass Christian Lippuner sich immer wieder von selbst und mit ärztlicher Hilfe in aufrechte Lage zu bringen wusste, hat seine Œuvre geprägt. Sein künstlerisches Mitteilungsbedürfnis war hoch und streng. In die konzentrierten, tief durchdachten und geformten Werke schrieb sich quasi unter der Hand ein sonderbar hoffnungsfrohes Märtyrertum ein.
Die Titel seiner Bilder sprechen für sich und für ihn: Im Glauben an Freiräume | Es zieht ein Mondenschatten | Im Dunst des Unwägbaren | Zersetzung von Schönheit | Am Rand der Welt | Wächter der Unwissenden | Schlag ins Gesicht | Luzifers List | Das Märchen von der Ausschüttung | Quell unnachgiebiger Haltung
János Stefan Buchwardt